Du gleitest lautlos durch die Straßen, dein Elektroauto summt zufrieden vor sich hin – emissionsfrei, futuristisch, sauber. Klingt nach Freiheit auf Rädern, oder? Doch so fortschrittlich dein Stromer auch ist, vor einer Sache bleibt auch er nicht verschont: der Hauptuntersuchung, kurz HU. Die ist nämlich für alle Fahrzeuge Pflicht, egal ob Verbrenner oder E-Auto. Doch keine Sorge, wir erklären dir, was dich und dein E-Auto erwartet und wie du dich bestens vorbereitest.
Warum auch Elektroautos zur HU müssen
Die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) macht keine Ausnahmen für moderne Antriebe. Alle Fahrzeuge, die am Straßenverkehr teilnehmen, müssen regelmäßig auf ihre Verkehrssicherheit und Umweltverträglichkeit geprüft werden. Auch wenn Elektroautos keinen Auspuff haben und keine Abgaswerte gemessen werden müssen, gibt es dennoch genug andere Punkte, die die Prüfer*innen genau unter die Lupe nehmen.
Was wird bei der HU gecheckt?
Der Ablauf der Hauptuntersuchung für Elektroautos unterscheidet sich im Kern gar nicht so sehr von dem für klassische Benziner oder Diesel. Bremsen, Lenkung, Beleuchtung und Fahrwerk – all diese Basics werden genauso überprüft. Doch dann kommt der spezielle Elektro-Check:
Der Hochvolt-Antrieb steht im Fokus. Die Prüfer kontrollieren, ob das System sicher ist, ob es sichtbare Schäden an den Kabeln oder Steckern gibt und ob die Batterie-Anschlüsse intakt sind. Auch die Warnsysteme, wie die Notabschaltung oder die Isolationsüberwachung, müssen einwandfrei funktionieren. Denn Sicherheit geht vor – gerade wenn Starkstrom im Spiel ist.
Typische Probleme bei der E-Auto-HU
Vielleicht denkst du: „Mein E-Auto hat doch weniger bewegliche Teile – was soll da schon kaputtgehen?“ Stimmt teilweise, aber auch Stromer haben ihre Schwachstellen. Besonders die Bremsen sind ein spezieller Fall: Durch die Rekuperation – also die Energierückgewinnung beim Bremsen – nutzen sich die Bremsen langsamer ab. Paradoxerweise kann das aber dazu führen, dass sie rosten, weil sie einfach zu selten richtig benutzt werden.
Ein weiteres Thema: die Reifen. Elektroautos liefern von null auf hundert ein hohes Drehmoment, was bedeutet, dass die Reifen stärker belastet werden und schneller verschleißen können. Und natürlich dürfen wir die Software nicht vergessen – Fehlfunktionen bei Sensoren oder Warnsystemen können ebenfalls dafür sorgen, dass die HU nicht glatt läuft.
So bereitest du dein E-Auto auf die HU vor
Wie vermeidest du also böse Überraschungen bei der HU? Ganz einfach: Vorbereitung ist alles. Lass dein E-Auto regelmäßig warten, vor allem den Hochvolt-Bereich und die Batterie solltest du checken lassen. Prüfe die Kabel und Stecker auf sichtbare Schäden und halte deine Software stets aktuell – denn ja, auch ein Update kann über eine erfolgreiche HU entscheiden.
Und die Bremsen? Die freuen sich, wenn du zwischendurch auch mal kräftiger bremst und nicht nur mit der Rekuperation verzögerst. So bleiben sie geschmeidig und rosten nicht vor sich hin.
Was kostet die HU bei Elektroautos?
Kommen wir zum Geld: Die Kosten für die HU sind bei Elektroautos im Großen und Ganzen vergleichbar mit denen für Verbrenner. TÜV, DEKRA und Co. verlangen ähnliche Gebühren – manchmal kann es aber kleine Aufschläge geben, wenn spezielle Hochvolt-Tests durchgeführt werden müssen. Ein Blick in den Gebührenkatalog deiner Prüfstelle lohnt sich also. Sparen tust du aber natürlich dennoch im Gegensatz zum Verbrenner. Denn hier kommt zur HU ja immer noch die AU obendrauf – beim Elektroauto nicht.