Es war nur eine Frage der Zeit, bis das erste elektrisch angetriebene Musclecar offiziell vorgestellt wurde. Nun ist es also soweit. Viel spannender als der neue Dodge Charger Daytona selbst dürfte aber wohl die Reaktion der Fan-Base werden. Denn ob die den Schritt in die “schöne neue Welt” auch so feiern wird wie wir, ist fraglich. Zudem kommt der neue Charger mit Allrad sowie als Vier- und Zweitürer.
Mit stattlichen 5,25 Metern präsentiert sich der elektrische Dodge Charger dabei fast genau so groß wie der “alte” Verbrenner. Eine geräumige Heckklappe öffnet einen 644 Liter großen Kofferraum, der bei umgeklappten Rücksitzen auf 1.059 Liter erweitert werden kann. Zusätzlich bietet der 2024er Charger einen 42 Liter großen Frunk.
Angeboten wird der Charger Daytona in zwei Varianten: Die R/T-Version erreicht kurzzeitig bis zu 503 PS (548 Nm), während die Scat Pack-Version kurzzeitig bis zu 680 PS (850 Nm) leistet. Die Hardware ist bei beiden Modellen identisch, wobei beide Antriebseinheiten vorne und hinten jeweils 340 PS leisten. Die volle Leistung wird jedoch nur bei der Topversion abgerufen. Die verbaute Batterie mit 101 kWh brutto und 94 kWh netto ermöglicht der Basisversion eine beeindruckende Reichweite von 510 Km (EPA-Norm). Die Topversion schafft immerhin noch bis zu 418 Km. Die Rekuperation kann über Lenkradpaddles in drei Stufen eingestellt werden.
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Geladen wird über 400-Volt-Technik, verbaut ist ein Lader mit 11 kW. DC soll mit maximal 183 kW geladen werden können. Dann geht’s in 27 min (20-80%).
Die Fahrleistungen des neuen Charger gibt Dodge mit 4,7 Sekunden beim R/T und 3,3 Sekunden beim Scat Pack an (jeweils auf 100 km/h). Der Topspeed liegt bei abgeregelten 220 km/h bzw. 216 km/h (R/T und Scat Pack).
Das Innenraumdesign des Dodge Charger Daytona beinhaltet ein großes Instrumentendisplay (10,25 Zoll beim R/T, 16 Zoll beim Scat Pack) und einen 12,3-Zoll-Touchscreen. Optional kann ein Head-up-Display hinzugefügt werden. Die Sitze können optional mit Nappaleder-Bezügen und integrierten Kopfstützen ausgestattet werden.
Spannend: Der Charger verfügt über einen Power-Modus, der durch einen Knopf am Lenkrad aktiviert wird und kurzzeitig 40 kW mehr Leistung freisetzt. Die verschiedenen Fahrmodi umfassen Auto, Eco, Sport, Wet/Snow, Track und Drag. Der Charger Scat Pack bietet zusätzlich zu diesen Standardfahrmodi noch “Drift” und “Donut” an (Yeeha!). Im Driftmodus können verschiedene Driftwinkel eingestellt werden. Die Power kommt währenddessen natürlich vorwiegend von den Hinterrädern. Im Donut Mode drehen sich ausschließlich die Hinterräder.
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Und es kommt noch “amerikanischer”: Denn der “Line Lock Mode” ermöglicht das feststellen (Bremsen) der Vorderräder, um die Hinterräder an der Startlinie beim Durchdrehen für ein Drag Race vorzuwärmen. Eine Launch Control für optimale Beschleunigung aus dem Stand ist ebenfalls vorhanden. Zudem bietet der Charger die Race Prep-Funktion, bei der die Batterie für maximale Leistungsabgabe auf der Rennstrecke vortemperiert wird.
Der Charger rollt serienmäßig auf 18-Zoll-Rädern, während der Scat Pack 20-Zoll-Räder hat. Optionale Extras umfassen Mischbereifung (vorne 305 mm, hinten 325 mm) und Brembo-Bremsen (vorne Sechskolben-Festsättel mit 410×42 mm großen Scheiben, hinten vier Schwimmsättel und 410×34 mm große Scheiben) – hierbei handelt es sich um die größten Bremsen, die jemals von Dodge verbaut wurden. Die Vierlenker-Hinterachse und optionale adaptive Dämpfer sollen für ein präzises Fahrverhalten sorgen.
Überraschenderweise bietet der Charger optional ein “Fratzonic”-Auspuffsystem, das einen Sound erzeugt, der dem eines Muscle Cars würdig sein soll. Die Produktion der zweitürigen Version ist für Mitte 2024 geplant, während die viertürigen Varianten Anfang 2025 folgen sollen. Zeitgleich sollen dann auch Charger-Versionen mit Sechszylinder-Benziner folgen. Allerdings leisten die maximal vergleichsweise bescheidene 560 PS.
Ob und wann der neue Dodge Charger Daytona auch zu uns kommt, verriet der Hersteller noch nicht.