Auf dem Tokyo Auto Salon 2024 präsentierte Hyundai das Konzeptmodell “Ioniq 5 N NPX1”, das mit N-Performance-Zubehör für den Hyundai Ioniq 5 N ausgestattet ist. Die gezeigten Teile befinden sich derzeit noch im Prototypenstadium, sollen jedoch bald als vollständig entwickelte Tuningteile für Kunden verfügbar sein. Hyundai plant, das bereits seit 2019 laufende Projekt zur Entwicklung hochwertiger Tuningteile auf Elektrofahrzeuge der N-Serie auszudehnen. Diese Erweiterung zielt darauf ab, das Fahrerlebnis von leistungsstarken Elektrofahrzeugen zu optimieren und stellt eine Fortsetzung der bisherigen Tuningteile, die hauptsächlich für Verbrennerfahrzeuge konzipiert waren, dar.
Das Konzeptmodell NPX1 gibt einen Vorgeschmack auf eine kommende Serie von N-spezifischen Verbesserungen, die in naher Zukunft für Kunden verfügbar sein sollen. Zu den Features gehören ein Carbon-Frontsplitter, Seitenschweller, ein Heckdiffusor, ein Heckflügelspoiler, leichte Hybrid-Carbon-Räder, Hochleistungsbremsbeläge und Tieferlegungsfedern. Im Innenraum des Konzeptmodells finden sich Alcantara-Material und Rennschalensitze.
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Die Prototypen der N Performance Parts für das NPX1-Konzept werden von Hyundai weiterentwickelt, um sie für die Produktion vorzubereiten, und sollen noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Der Verkauf beginnt zunächst mit dem Ioniq 5 N und wird später auf alle N-Modelle erweitert.„Im Jahr 2024 wird die Hyundai Motor Company einen bedeutenden Schritt nach vorne machen und eine führende Position in Bezug auf neue Tuningteile für die Ära der Hochleistungs-Elektrofahrzeuge einnehmen, wie es das Konzeptmodell ‚NPX1‘ verdeutlicht“, sagte Joon Park, Vizepräsident der N Brand Management Group. „Unsere Ambitionen erstrecken sich nicht nur auf Tuningteile, sondern umfassen auch Softwareanpassungen wie Sound und Fahrzeugkalibrierung durch Over-the-Air-Updates. Damit eröffnen wir eine völlig neue Kategorie der Elektrofahrzeuganpassung und gestalten eine aufregende Zukunft für die Tuning-Community.“
Doch der Hyundai Ioniq 5 N ist nicht nur eine gut geeignete Tuning-Basis. Auch auf der Rennstrecke geht das Stromer mächtig gut zur Sache.
Auch wenn man es bei der (zugegebener Maßen künstlichen) Soundkulisse nicht denken mag: Der Hyundai Ioniq 5 N, den ihr hier über die Nordschleife brettern seht, ist ein 100% elektrisch angetriebenes Modell. Und nicht nur das: Es ist auch noch verflixt schnell. Die Kollegen von der Sport Auto haben den bis zu 650 PS starken Hothatch jetzt in 7:45,59 über die Eifel-Rennstrecke gescheucht. Und das zeigt einmal mehr das Potenzial, das im Elektroantrieb steckt (und natürlich die Motorsport-Erfahrung der N-Gruppe im Hause Hyundai). Bei dieser Rundenzeit müssen sich auch gestandene Benziner-Sportler seeeehr lang machen.
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Der Hyundai Ioniq 5 N im Einzelnen:
Die Electric Global Modular Platform (E-GMP) hat bereits gezeigt, welche beeindruckenden Leistungen möglich sind, wie es Kia mit dem EV6 demonstriert hat. Die GT-Version des EV6 beeindruckt mit stolzen 585 PS. Im Vergleich dazu erreichte der Hyundai Ioniq 5 bisher nur 325 PS. Doch das ändert sich mit der neuen N-Variante. Mit einer Systemleistung von 609 PS und einem maximalen Drehmoment von 770 Nm setzt sich der Hyundai Ioniq 5 N nicht nur deutlich von anderen Modellen seiner Baureihe ab, sondern übertrifft auch leistungstechnisch das Schwestermodell von Kia.
Das ist jedoch noch nicht das Ende der Fahnenstange: Hyundai stattet sein neues Aushängeschild zusätzlich mit einer Boost-Funktion (N Grin Boost) aus, die es den beiden E-Maschinen an Front und Heck ermöglicht, für zehn Sekunden beeindruckende 650 PS bereitzustellen. Mit dieser Ausstattung beschleunigt der Ioniq 5 N in nur 3,5 Sekunden auf 100 km/h und erreicht erst bei 260 km/h die Begrenzung.
Mehr Power bedeutet umfangreiche Anpassungen
Das Standardmodell des Hyundai Ioniq 5 ist nicht auf eine derart hohe Leistung ausgelegt, weshalb Hyundai N umfassende Anpassungen und technische Verbesserungen vorgenommen hat. Die N Division hat der Karosserie beeindruckende 42 zusätzliche Schweißpunkte und 2,1 Meter zusätzlich verklebte Teile verpasst. Sowohl die Motor- als auch die Batteriehalterung sowie die Antriebsachsen des Hyundai Ioniq 5 N (2023) wurden verstärkt. Die 21-Zoll-Schmiederäder mit Pirelli P-Zero-Reifen der Dimension 275/35 sind vorne mit 400 mm großen Bremsscheiben und Vierkolben-Bremssätteln sowie hinten mit 360 mm großen Scheiben ausgestattet, was für verbesserte Verzögerungswerte sorgt. Eine interessante Eigenschaft ist die N-spezifische Rekuperation, die mit einer maximalen Verzögerungskraft von 0,6 g den Bremsenverschleiß aufgrund des relativ hohen Fahrzeuggewichts – zu dem Hyundai noch keine Angaben macht – reduzieren soll.
Elfstufige Drehmomentverteilung
Der Ioniq 5 N ist mit einer vollständig variablen Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse ausgestattet, die in elf Stufen eingestellt werden kann. Zudem verfügt er über ein elektronisches Sperrdifferenzial an der Hinterachse. Für ein dynamisches Kurvenverhalten wurden weitere Maßnahmen ergriffen, darunter eine verstärkte Lenksäule und eine höhere Lenkübersetzung. Die N Division hat innovative Funktionen integriert, darunter das sogenannte N-Pedal, das durch Verzögerung eine aggressive Gewichtsverlagerung bewirkt und somit ein zackigeres Einlenkverhalten ermöglicht. Für diejenigen, die noch mehr wollen, gibt es die Torque Kick Drift-Funktion, die den Kupplungskick eines heckgetriebenen Verbrenners simuliert und so das Einleiten von Drifts ermöglicht. Der N Drift Optimizer unterstützt dabei, den gewünschten Driftwinkel beizubehalten.
Launch-Control mit drei Traktionsstufen
Und das war noch längst nicht alles: Die N Launch-Control bietet drei unterschiedliche Traktionsstufen für den bestmöglichen Start. Unter “N Race” wird dem Vorurteil entgegengewirkt, dass E-Autos bei intensivem Einsatz, wie auf der Rennstrecke, schnell an Leistung verlieren. Im “Endurance”-Modus wird die Reichweite maximiert, indem die Spitzenleistung begrenzt wird, was zu einem langsameren Temperaturanstieg führt. Im “Sprint”-Modus liegt der Fokus auf maximaler Leistung und kürzeren, energiereichen Schüben. Zusätzlich dazu ermöglicht die Vorkonditionierung der Batterie die optimale Temperatur für die Batteriezellen, wobei zwischen dem “Drag”-Modus für kurze Volllastfahrten und dem “Track”-Modus für mehrere Runden mit minimaler Batterietemperatur gewählt werden kann.
Achtgang-Doppelkupplung ohne Gänge
Mit N e-shift wird ein simuliertes Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe (DCT) eingeführt, das das ruckartige Gefühl zwischen den Schaltvorgängen imitiert, indem es das Motordrehmoment steuert. Dieses Fake-Getriebe wird von Fake-Sounds namens “Active Sound+” begleitet. Dabei handelt es sich um ein System mit zehn Lautsprechern (acht interne und zwei externe), das drei verschiedene Soundthemen bietet. “Ignition” simuliert den Klang eines Vierzylinders, “Evolution” ist von der Studie RN22e inspiriert, und “Supersonic” lehnt sich an den Sound zweimotoriger Kampfjets an, wobei die Lautstärke in Kurven variabel ist. Bezüglich Kurvenfahrten erkennt N Road Sense Kurven-Hinweisschilder und aktiviert automatisch den N Modus.
Die 800-Volt-Technologie hat dem Hyundai Ioniq 5 N vom Standardmodell geerbt. Sie ermöglicht schnelle Ladezeiten sowie eine gute Dauerleistung. Laut Hyundai benötigt das System lediglich 18 Minuten, um die Akkus über einen 350-kW-Schnelllader von zehn auf 80 Prozent aufzuladen, wobei die maximale Ladeleistung bei 240 kW liegt. Die 84-kWh-Batterie bietet eine Reichweite von 448 km nach WLTP.
Hyundai Ioniq 5 N: Auf den ersten Blick zu erkennen
Durch das Sportfahrwerk liegt er 20 mm niedriger als das Standardmodell, ist aufgrund der großzügigen Bereifung jedoch 50 mm breiter und durch den ausgeprägten Diffusor sogar 80 mm länger (Abmessungen: 4715 mm Länge, 1940 mm Breite, 1585 mm Höhe). Das charakteristische Himmelblau der N-Serie (es gibt neun weitere Farboptionen) bildet einen Kontrast zu zahlreichen schwarzen Zierelementen sowie subtilen orangefarbenen Details. Die Front ist mit einer Spoilerlippe und größeren Kühleinlässen gestaltet. Am Heck fällt der markante Spoiler auf, der eine dreieckige dritte Bremsleuchte trägt – ein typisches Merkmal der N-Modelle.