Euch sind GTX, RS und 55 quattro vom VAG-Konzern zu lahm, Tesla zu klapprig, Mercedes zu bieder und die Asiaten einfach drüber?! Dann aufgelauscht: Porsche kommt 2024 mit dem Macan 4 und dem Macan turbo brutal stark in das Kompakt-SUV-Segment gestromert!
Bereits mit dem Taycan hat sich die VW-Tochter bis zu einer Höhe von 1,40m einen Namen gemacht und geht mit dem elektrifizierten Macan nun eine Stufe höher.
Bis zu 640 PS mit 1.130 Nm, 260km/h Spitze, 500-600 km Reichweite, knapp über drei Sekunden auf Tempo 100, dank 800 Volt-System bis zu 270 kW Ladeleistung und eine Verarbeitung auf typischem Porsche Niveau hören sich doch schon mal ganz gut an, oder? Zugegeben, das sind die Daten des Topmodells in Form des Porsche Macan turbo (114.600 Euro), aber auch der “kleine” Bruder Macan 4 kann mächtig punkten.
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Ab Mitte 2024 kann jeder Porsche-Fan für ein wenig mehr Kleingeld als für die bisherigen Kompakt-SUVs des VAG Konzerns solch einen Macan 4 sein Eignen nennen. Die Basis teilt sich der Porsche dabei mit dem Audi Q6 e-tron (Premium Plattform Electric – PPE).
Der Macan 4 wird als Basismodell bei ca. 84.000 Euro aufgestellt und kommt im Vergleich zum turbo-Modell zwar mit weniger Leistung, dafür aber mehr Reichweite um die Ecke. Hier bekommt man mit „nur“ 407 PS, 650 Nm und einem 100 kWh-Akku (95 kWh nutzbar) etwas über 600 km weit (WLTP). Von Null auf 100 geht’s in knapp fünf Sekunden.
Beide Modelle haben serienmäßig Allradantrieb und den gleichen Akku verbaut. Sie laden DC mit 270 kW im Peak in 21 Minuten von 10% auf 80%. Über AC laden beide mit bescheidenen 11 kW, was bei der Akkugröße doch schon etwas dauern kann. Wer Porsche Macan 4 fährt, darf morgens daher wohl länger schlafen oder nimmt sich mehr Zeit im Café. 22 kW wären hier deutlich angemessener.
Power hat er also. Und wie steht’s mit der Optik?
Gleich zu Beginn: Der Macan 4 ist ein Porsche und man sieht es an jeder runden Ecke des wunderschönen Autos. Mit dem mittlerweile typischen Lichtband am Heck, mit 540 Liter Kofferraumvolumen, steht er schön breit dar und wirkt mit dem eingefahrenen Heckspoiler doch sehr rund. Die Front hat große Lufteinlässe in der Mitte und die an den Seiten eingelassenen Elemente entpuppen sich als die Hauptscheinwerfer des Macan 4. Wie schon bei anderen Marken ist auch hier das Lichtspiel zweigeteilt, das Tagfahrlicht befindet sich in der mittlerweile von Porsche gewohnten viergeteilten Optik im oberen Element.
Auf der Haube, die unter anderem einen 84-Liter-Frunk versteckt hält und die man per Knopfdruck öffnen aber mit der Hand schließen darf, befindet sich das Porsche Logo, das beim Turbo farblos – also silbern metallisch – ist. Man mag es kaum glauben, aber das farblose Logo ist ein sehr dezentes, aber doch auffällig cooles Detail. Der Macan 4 liefert also nicht nur starke technische Werte, er sitzt auch schön bullig auf der Straße. Das gefällt.
Was passiert im Innenraum?
Mittlerweile hat sich der Fortschritt der Technik auch im Innenraum-Design breigemacht hat. Ein gebogenes 12,6 Zoll-Display liegt hinter dem in Leder eingefassten Lenkrad und unterhalb des Head-up-Displays. Rechts daneben befinden sich zwei etwas klein wirkende 10,9 Zoll Touchscreens, wobei eins davon sogar ausschließlich für die Beifahrer gedacht ist. Befeuert wird das System ruckelfrei von Android Automotive OS in einer für Porsche angepassten Optik – sehr cool und eine weise Entscheidung (aus meiner Sicht).
Die Klimasteuerung liegt zwischen den Haltebügeln der Mittelkonsole und ist es über die in Pianolack eingelassenen Knöpfe easy bedienbar, ohne den Blick von den Rechts vorbeifliegenden Autos abwenden zu müssen.
Mit wenigen Ausnahmen findet man überall Leder, Ziernähte und unterschäumtes, weiches Plastik. Den Plastik-Klopftest sollte man nur im Fußraum, an der Mittelkonsole, an der Türablage und besonders oberhalb des zentralen Displays nicht machen, denn hier entdeckt man dann doch etwas billig wirkendes Hartplastik. Für ein Auto, das kaum unter 100.000 Euro verkauft werden wird, finde ich das etwas schade.
Aber man sitzt ja nicht auf dem Plastik, sondern in sportlichen und bequemen Porsche-Rennstühlen. Und hier stimmt dann wieder alles.
Wem will der Macan das Revier streitig machen?
Von der Größe her kann man die Vergleiche ruhig mit den Konzernbrüdern und -Schwerstern ziehen. Als da wären der Audi Q4 e-tron, der Skoda Enyaq und der VW ID.4. Auf der anderen Seite des Zauns stehen der Volvo XC40 Recharge, der BMW iX3 und besonders wegen der fast identischen Länge das Tesla Model Y. Der Macan ist mit seinen 4,78 Meter nicht sehr lang und passt somit immer noch gut in den Alltag, wenn man hinten keine Riesen mitnimmt.
Fairerweise muss er aber wohl eher mit dem Mercedes EQE SUV, dem Nio EL6, dem BMW iX oder dem Audi Q8 e-tron verglichen werden, besonders was die Qualitätsansprüche und Leistungsdaten angeht. Denn der Porsche ist es immer noch ein Porsche und will also auch so gefahren werden.
Wie geht es also weiter?
Ab sofort kann man sich im Konfigurator austoben und sich seinen Macan 4 bestellen. Ab Mitte 2024 wird dann ausgeliefert.
Technische Daten:
- Allradantrieb mit Permanentmagnet-Synchronmaschinen (PSM)
- Systemleistung/Drehmoment: 300 bzw. 470 kW / 650 bzw. 1.130 Nm
- 0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: 5,1 bzw. 3,3 Sek. / 220 bzw. 260 km/h
- Akku / WLTP-Reichweite: 95 kWh netto (100 kWh brutto) / 613 bzw. 519 km
- Maße: 4.784 mm Länge/ 1.938 mm Breite / 1.622 mm Höhe / 2.893 mm Radstand
- Kofferraum: 540-1.348 Liter (beim Turbo wg. Subwoofer weniger) plus 84 Liter vorne
- Anhängelast: bis zu 2.000 kg
- Basispreis: 84.100 Euro
- Marktstart: 2. Jahreshälfte 2024