Das Warten hat ein Ende, die Gerüchte um einen 1.000-PS-Taycan haben sich bewahrheitet. Auch wenn sich die Annahme, der neue Über-Porsche würde von drei E-Motoren befeuert, als falsch herausgestellt hat. Denn der nun offiziell mit Pauken und Trompen vorgestellte Porsche Taycan Turbo GT greift nur auf zwei Aggregate zurück.
Doch wen kümmert das, kann das neue Modell doch auch so alle bisherigen Werte der Taycan-Baureihe mit Leichtigkeit toppen: Im Overboost-Modus stehen kurzzeitig 815 kW zur Verfügung, was etwa 1.108 PS entspricht. Mit einem erheblich gesteigerten Drehmoment von 1.340 Nm (230 Nm mehr als beim bisher stärksten Taycan) beschleunigt der Turbo GT (mit optionalem Weissach Paket) in nur 2,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Zudem wurde die Höchstgeschwindigkeit von 260 auf 305 km/h erhöht (Ohne Weissach Paket: 290 km/h).
Kevin Giek, Leiter der Taycan-Baureihe, erklärte: “Im Taycan Turbo GT verwenden wir erstmals unseren 900-Ampere-Power-Converter, der es ermöglicht, für bis zu zehn Sekunden zusätzliche 120 kW abzurufen.” Dieser “Attack Mode” basiert auf der Push-to-Pass-Funktion der anderen Taycan-Modelle und wurde speziell für den Einsatz auf Rennstrecken optimiert, ähnlich dem gleichnamigen Modus der Formel-E-Rennwagen. In den anderen Taycan-Modellen kommen Pulswechselrichter mit 600 Ampere zum Einsatz.
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Als Energielieferant dient dem Turbo GT die Batterie des “normalen” Taycan, die beim letzten Modellwechsel 93 auf 105 kWh erhöht wurde, wovon 97 kWh netto nutzbar sind. Die Ladeleistung wurde auf bis zu 320 kW gesteigert, wodurch sich die Ladezeit verringert hat: Der überarbeitete Taycan benötigt nur noch 18 Minuten für den Ladevorgang von zehn auf 80 Prozent.
Der Taycan Turbo GT zeichnet sich äußerlich durch einige subtile Anpassungen aus: Das Fahrzeug liegt dank des rennstreckenoptimierten Fahrwerks tiefer, die Stoßfänger vorne und hinten wurden leicht modifiziert, und ein auffälliges Merkmal ist der feste Heckspoiler aus Kohlefaser (beim Weissach-Paket). Die neuen Schmiedefelgen sind zehn Kilogramm leichter. Auch im Detail gibt es Unterschiede, wie etwa die Tatsache, dass der Taycan Turbo GT nur einen DC-Ladeport auf der rechten Seite besitzt, während der zweite Ladeport für das AC-Laden aus Gewichtsgründen entfallen ist.
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Aus Gewichtsgründen bestehen zudem die Blenden der B-Säulen, die Oberschalen der Außenspiegel und Einleger der Seitenschweller aus Kohlefaser. Darüber hinaus tragen Vollschalensitze aus Carbonfaser, eine Leichtbau-Kofferraumablage sowie der Verzicht auf die elektrische Zuziehhilfe der Heckklappe zur Gewichtsreduktion bei. Der Turbo GT ist daher um bis zu 75 Kilogramm leichter als ein Turbo S.
Mehr Power und weniger Gewicht sorgen natürlich vor allem auf der Rennstrecke für Erfolge. Und so konnte der Porsche Taycan Turbo S mit Weissach-Paket die Rundenzeit des Taycan Turbo S auf der Nordschleife des Nürburgrings um 26 Sekunden unterbieten. Mit einer Zeit von 7:07,55 Minuten wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Zudem brach der Turbo GT den Elektro-Rundenrekord auf dem Laguna Seca Racway in Kalifornien, wo auch die Weltpremiere stattfand. Mit einer Zeit von 1:27,87 Minuten unterbot der Turbo GT den alten Rekord um mehrere Sekunden.
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Soviel Potenzial hat natürlich seinen Preis: Der neue Porsche Taycan Turbo GT steht für satte 240.000 Euro in der Preisliste. Das Weissach-Paket kostet keinen Cent extra, kommt aber mit deutlich wenige Unterhaltungs-Schischi daher.